Monatsspruch Juli 2021

Gott ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir. (Apostelgeschichte 17,27)

Liebe Leserin, lieber Leser,

Mann mit Schattenauf dem Bild sehen wir einen Mann, der seinen Schatten sieht. Was er nicht sehen kann, ist die Sonne, der er den Rücken kehrt. Wir können auf dem Bild auch keine Sonne entdecken; aber wir können an dem Schatten erkennen, dass die Sonne scheint. Der Schatten ist ein Beweis für das Licht!

Es gibt in unsrer Welt keine absolute Dunkelheit, weil es das Licht gibt. Dunkel ist es nur, wo kein Licht hinkommt. Auch die schwärzeste Nacht ist nur ein Schatten, keine Finsternis, die das Leben bedroht. Seitdem Gott zu Beginn der Schöpfung gesprochen hat "Es werde Licht", ist die Dunkelheit keine selbständige Größe mehr, sondern Abwesenheit von Licht.

So wie der Schatten ein Beweis für das Licht ist, so kann all das, wo wir meinen, an Gott verzweifeln zu müssen, ein Beweis dafür sein, dass Gott da ist:

Daran müssen wir beim Monatsspruch denken: "Gott ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir." Zwar spüren wir scheinbar oft nichts davon und meinen, wir stünden im Dunkeln. Aber der Schatten beweist nun einmal das Licht. Und das, was wir scheinbar an Negativem erleben, spricht nicht gegen Gott, sondern für Gott. Auch das Unangenehme kommt aus Seiner Hand. Wir können lernen anzunehmen.

1) Gott wohnt in einem Lichte, dem keiner nahen kann. / Von seinem Angesichte trennt uns der Sünde Bann. / Unsterblich und gewaltig ist unser Gott allein, / will König tausendfaltig, Herr aller Herren sein.

2) Und doch bleibt er nicht ferne, ist jedem von uns nah. / Ob er gleich Mond und Sterne und Sonnen werden sah, / mag er dich doch nicht missen in der Geschöpfe Schar, / will stündlich von dir wissen und zählt dir Tag und Jahr.

3) Auch deines Hauptes Haare sind wohl von ihm gezählt. / Er bleibt der Wunderbare, dem kein Geringstes fehlt. / Den keine Meere fassen und keiner Berge Grat, / hat selbst sein Reich verlassen, ist dir als Mensch genaht.

4) Er macht die Völker bangen vor Welt- und Endgericht / und trägt nach dir Verlangen, lässt auch den Ärmsten nicht. / Aus seinem Glanz und Lichte tritt er in deine Nacht: / Und alles wird zunichte, was dir so bange macht.

5) Nun darfst du in ihm leben und bist nie mehr allein, / darfst in ihm atmen, weben und immer bei ihm sein. / Den keiner je gesehen noch künftig sehen kann, / will dir zur Seite gehen und führt dich himmelan.

Jochen Klepper (EG 379)

Mit freundlichen Grüßen

Heinrich Tischner