WAS IST WAS

Jugendtour Wasser und Wald '98

Was ist eine Jugendtour Wasser und Wald '98?
Bild Teilnehmer Jugendtour
Eine Jugendtour Wasser und Wald '98 wird vom CVJM-Reinheim veranstaltet. Sie findet im Pfadfinderlager Lilienwald in Karben-Petterweil vom 25.07. - 05.08.1998 statt. Die 11 Jugendlichen, 9 Mädchen und 2 Jungen, werden von Clemens Tischner, Julia Dempewolf und Tarik Lotz betreut. Zur gleichen Zeit auf dem gleichen Gelände findet auch eine Kinderfreizeit des CVJM-Reinheim mit 30 Kindern statt.
Was haben Jesus, Gideon, Elia, Petrus, Mose, David und die Frau am Brunnen gemeinsam?
Bild Gottesdienst
Unsere Bibelarbeiten beschäftigen sich mit dem Thema Wasser. Im Gottesdienst am ersten Sonntag, den wir gemeinsam mit den Kindern feiern, wird der kleine Mose von der Pharaonentochter aus dem Nil gefischt. Dies drückt der Name Mose auch schon aus. Auf Hebräisch bedeutet der Name Mose „der aus dem Wasser gezogene“, während das ägyptische Wort einfach „Sohn“ heißt.
Der zweite Gottesdienst dreht sich um das Thema Taufe. Wir erinnern uns bzw. auch nicht an unsere Taufe. Nachdem die Taufe ein Zeichen unserer Eltern war, uns in der Geborgenheit Gottes aufwachsen zu lassen, müssen wir uns nun selbst entscheiden, ob wir mit oder ohne Gott leben wollen.
Gideon forderte von Gott ein Zeichen. Am nächsten Morgen sollte das Fell, das er vor sein Haus legte, feucht sein, während die Umgebung trocken bleiben sollte. Als dies so geschah, überzeugte es ihn nicht. So wollte er das Zeichen noch einmal andersherum bekommen. Und am folgenden Morgen war tatsächlich das Fell trocken, während der Boden feucht war.
Elia hingegen forderte die Priester des Baal und der Aschera zum Wettstreit auf. Es ging darum, welcher Gott das Opfer auf seinem Altar verbrennen würde. Während die 450 Baalspriester bis zur Erschöpfung um den Altar tanzten, sich selbst verletzten um in Ekstase zu geraten und nichts geschah, übergoss Elia den Altar Gottes mit viel Wasser und sprach ein Gebet. Daraufhin fuhr ein Blitz aus dem Himmel und verbrannte das Opfer mitsamt dem Altar.
David verfasste einen Psalm, in dem er darüber klagt, wie ihm das Wasser bis zum Hals steht. Wir überlegen gemeinsam, wann es uns schon so gegangen ist, und was wir dann gemacht haben, und vergleichen unsere Lösungen mit denen von David.
Jesus verwandelte auf der Hochzeit in Kana Wasser in Wein, während er der samaritanischen Frau am Brunnen das lebendige Wasser versprach.
In einer stürmischen Nacht waren die Jünger von Jesus alleine auf dem See Genezareth. Aber damit kommen wir schon zur nächsten Frage.
Ach so. Alle haben etwas mit Wasser zu tun.
Wieso sollte man mit trockenen Füßen Eis essen gehen?
Bild Kanus auf der Nidda
Nachdem wir am ersten Sonntag schon einmal ausprobiert haben, wie gut wir auf der Nidda Kanu fahren können, machen wir uns einen Tag später auf die 18 Kilometer lange Strecke von Ilbenstadt nach Bad Vilbel. Auf so einer Flussfahrt kann man viel erleben. Christian, Daniel, Stephanie und Julia probieren aus, wie es sich auf der Nidda kentern lässt. Julia erzählt, wie Jesus über das Wasser ging, und wird dabei zweimal von Stromschnellchen unterbrochen. Weil es schwierig ist, das Ufer der Nidda zu erklimmen, binden wir die Boote zum Mittagessenpausemachen zusammen. Die Kekspause verbringen wir an der Stelle, wo die Nidder in die Nidda fließt. Beim Versuch anzulegen geht leider ein Schuh verloren.
Nach fünf Stunden kommen wir verschwitzt in Bad Vilbel an. Doch leider, leider zu früh, so dass wir beschließen, noch ein Eis essen zu gehen. Julia bleibt mit Christian und Daniel zurück, um auf die Boote aufzupassen. Die übrigen gehen in die nahe gelegene Eisdiele und verspeisen dort ein köstliches, aber teures Eis. Beim Verlassen des Etablissements stellen wir fest, dass sich unter dem Tisch eine Pfütze gebildet hat. Diese stammt wohl nicht von geschmolzenem Eis, sondern von den Schuhen der Kanufahrer, die durch das Ein- und Aussteigen nass geworden sind.
Wieso lohnt es sich in Frankfurt auf der Wiese zu sitzen?
Bild Fernsehstudio
Einen Tag verbringen wir in Frankfurt. Nach der Fahrt mit dem Fahrrad zum S-Bahnhof nach Groß-Karben, der Fahrt mit der S-Bahn nach Frankfurt-Hauptwache und der U-Bahnfahrt zur Station Dornbusch laufen wir zum Hessischen Rundfunk. Da wir für die Führung noch zu früh sind, lassen wir uns auf der Wiese vor dem Hauptgebäude nieder. Während wir dort so sitzen, kommt eine Frau vorbei, die Stimmen zum Thema „Knappe Klamotten bei Girls und den ewig gierigen Stielaugen der Kerls“ suchte. Einige von uns tun ihre Meinung kund, die dann am nächsten Tag im Sender XXL ausgestrahlt werden soll.
Danach bekommen wir die angekündigte Führung durch den Hessischen Rundfunk. Wir sehen mehrere Sendestudios für den Hörfunk, verschiedene Fernsehstudios, den großen Konzertsaal, die Werkstätten und vieles mehr.
Wie viele Leute passen auf ein Passbild?
Bild Fotoautomat
Im Anschluss an die Führung fahren wir mit der U-Bahn zur Hauptwache zurück, um in zwei Gruppen über die Zeil zu bummeln. Nach dem Besuch einer Buchhandlung, einem Blick über Frankfurt von der Dachterrasse der Zeilgalerie, dem Besuch eines amerikanischen Spezialitätenrestaurants, wo wir Frankfurter Bauwerke aus Essensverpackungen nachbauen, gehen wir zum Treffpunkt zurück. Dort reizt uns ein Passfotoautomat dazu, auszuprobieren, wie viele Leute auf ein Passbild passen. Nach ausgiebigem Organisieren, Schieben und Quetschen und nach der obligatorischen Wartezeit, halten wir ein Bild in den Händen, auf dem Teile von den Köpfen von sechs Personen zu sehen sind.
Wieso hat der gewonnen, der zuerst im Ziel ist?
Einen Tag verwenden wir dazu, selbst Spiele zu entwickeln. Die Jugendlichen bilden Zweier- oder Dreiergruppen und ziehen sich in verschiedene Räume zurück, um dort zu tüfteln und zu knobeln. Sie versuchen vorhandene Spiele umzugestalten oder neue Spiele zu kreieren. Am Abend setzen sich dann alle wieder zusammen, um die Spiele auszuprobieren. Bei einigen Spielen geht es darum, Fragen zu beantworten, und dadurch vorwärts zu kommen. So hat dann der gewonnen, der zuerst im Ziel ist. HALT!!! Bei einem Spiel hat der gewonnen, der zuletzt im Ziel ist. Während der Würfel die Spielfigur immer weiter nach vorne treibt, können richtig beantwortete Fragen, den Spielstein drei Felder zurückversetzen.
Wie viel °C ist es in Petterweil um 11.30 Uhr?
Bild Dorfspiel
Am Freitagvormittag begeben sich drei Gruppen nach Petterweil. Sie wollen dort ihre mitgebrachten Münzen in größere Geldstücke eintauschen. Dabei darf jede Münze nur in den nächst höheren Wert eingetauscht werden. Ziel dabei ist es, möglichst viel Geld wieder mit zurück zu bringen. Weiterhin sollen verschiedene Fragen und Aufgaben gelöst werden. So soll ein rohes Ei gekocht werden, was auch zwei Gruppen zustande bringen. Das dritte Ei taucht weiter unten wieder auf. Außerdem sollen verwelkte Blumen, Überweisungsscheine und Eiswaffeln mitgebracht werden. An Fragen soll z.B. beantwortet werden, ob es in Petterweil einen dicken Turm gibt und wann das nächste Orgelkonzert stattfindet. In Petterweil sind übrigens um 11.30 Uhr 21 °C.
Wie zerstört man beim Drehen eines Videoclips eine Autoscheibe?
Donnerstags wollen wir einen Projekttag einlegen. Tarik bietet das Projekt „Schach“ an, Julia „Festmahl“ und Clemens möchte einen Videoclip drehen. Die beteiligten Jugendlichen wählen dafür das Lied „Männer sind Schweine“ von den Ärzten aus. Vormittags wird ein Drehbuch geschrieben und nach dem Mittagessen beginnen die Dreharbeiten. Wir beginnen mit den letzten Szenen. Fünf Frauen stürzen sich auf Tarik, um ihn zu verprügeln. Tarik kann sich befreien und rennt zu einem Auto, um mit seiner Hilfe zu entfliehen. Beim Versuch, seine Geschwindigkeit abzubremsen, durchdringt Tarik mit seiner rechten Hand die hintere Seitenscheibe des Autos, was eine Wunde an seiner Schulter und den vorläufigen Abbruch der Dreharbeiten zur Folge hat. Tarik muss ins Krankenhaus eingeliefert werden, wo seine Wunde gereinigt und mit vier Stichen genäht wird.
Die Dreharbeiten werden dann zwei Tage später abgeschlossen.
Wie macht man aus Popcorn-Pfannkuchen Pfannkuchen?
Bild Projekt Festmahl
Ein Projekt ist die Planung und Durchführung eines Festmahles für 14 Personen. Auf der Ideenliste stehen: eine wohlschmeckende Cheeseburgersuppe, ein griechischer Bauernsalat, ein Franzsalat a la, ein Kartoffel-Wurst-Salat, Orangengeflügelspieße, Apfelschneeberg, Popcorn-Pfannkuchen und griechischer Obstsalat. Nachdem wir den HL in Petterweil fast zwei Stunden belagert haben, treffen wir uns mit Begeisterung und Elan nach dem Mittagessen, um den Raum zu dekorieren und mit der Vorbereitung des Abendessens zu beginnen. O hups, irgendwie haben wir vergessen Spieße zu kaufen. Deshalb wird aus den Orangengeflügelspießen Orangengeflügelgeschnetzeltes. Denn wir sind ja flexibel. Dies zeigt sich auch, nachdem Christian das Popcorn für die Popcorn-Pfannkuchen vorbereitet hat. Nach einer genialen Idee von Stephanie versucht er das Popcorn zu zerreiben, ohne die Verpackung zu öffnen. Die Verpackung hält dem Reiben Christians nicht stand und verliert daraufhin ihren Inhalt unzerrieben auf den leider nicht mehr so sauberen Küchenfußboden. Als er einen Besen zur Beseitigung des Popcorns holen will, stößt er rücklings an das dritte Ei, welches Clemens extra zur Verarbeitung in die Küche gebracht hat. Wer nun immer noch nicht herausgefunden hat, wieso, weshalb, warum es statt Popcorn-Pfannkuchen Pfannkuchen gab, sollte den Artikel noch einmal von vorne lesen.
Wie kann man dem Führer begegnen?
Bild Hassia
Ein weiterer Ausflug führt uns am 03.08. nach Bad Vilbel. Eigentlich wollen wir mit dem Fahrrad dorthin fahren. Aber da es morgens in Strömen regnet und es auch nicht so aussieht, als wolle es demnächst aufhören, beschließen wir, mit den Autos zu fahren. So kommen wir etwas früher als geplant bei Hassia & Luisen an. Und schon bald öffnet sich die Tür und da steht er, unser Führer. Er zeigt uns zuerst ein kleines Museum, das die über 150-jährige Firmenentwicklung von Hassia und die Weiterentwicklung der Wasserförderung in Bad Vilbel aufzeigt. Danach geht es zur Besichtigung der Abfüllanlagen, in denen es sehr laut zugeht. So hat unserer Führer dann auch Probleme akustisch zu den müden Jugendlichen durchzudringen. Nach der Führung bekommen wir noch belegte Brötchen zum Mittagessen und dazu eine Auswahl der Produktpalette der Firma.
Wie viele Leute passen in eine Telefonzelle?
Im Anschluss an die Führung fahren wir in die Innenstadt von Bad Vilbel, von der wir bis jetzt nur die Brücke am Marktplatz von unten und oben, sowie eine Eisdiele kennen. Wir teilen uns wieder einmal in zwei Gruppen auf und machen Bad Vilbel unsicher. Nach dem Besuch mehrerer Geschäfte malträtiert Tarik einen Schaukelelefanten, während verschiedene Jugendliche zu Hause anrufen. Als Sabrina und Stephanie in der Telefonzelle stehen, passiert es. Immer mehr scheinen von dem Telefonhäuschen magisch angezogen zu werden und stellen bzw. quetschen sich zu ihnen. So finden sich am Ende sieben Leute in der Telefonzelle. Im Anschluss daran setzen wir uns an den Brunnen auf dem Marktplatz. Während die einen dort Schlaf nachholen, versuchen andere im Brunnen zu schwimmen, was ihnen aber mangels Wassertiefe nicht gelingt.
Wie kann man nach dem Abend-programm Eis essen fahren?
Nachdem nach dem Tagesausflug alle wieder ausgeruht sind, wollen wir am Abend ein Quiz veranstalten. Dazu sollen sich die beiden Gruppen, die gegeneinander spielen, jeweils für die andere Gruppe 10 Fragen ausdenken, die dann zusätzlich zu den Fragen der Betreuer beantwortet werden sollen. So wird dann der Abend damit verbracht, Fragen wie „Wie viel Wasser verwandelte Jesus in Wein?“, „Was heißt ARD?“ oder „Was passiert, wenn man Tarik nicht mehrmals weckt?“ zu beantworten und Aufgaben wie „Sagt den Text von ‚Alle meine Entchen’ rückwärts auf!“ und „Malt das Bild eines Betreuers!“ zu erfüllen.
Als Belohnung für die geistigen Anstrengungen beschließen wir, mit den Rädern nach Petterweil zu fahren, um dort ein Eis zu essen. Doch als wir dann endlich alle bei der Eisdiele eintreffen, müssen wir feststellen, dass sie schon geschlossen ist. Wir hätten schon vor 22.00 Uhr dort sein müssen. So fahren wir dann einen anderen Weg (durch einen Acker) bei ziemlicher Dunkelheit zurück.
Welche Bedeutung hat die Zahl 143?
Bild Rekordespiel
Nachdem wir auf dieser Freizeit immer wieder versucht haben, Höchstleistungen zu bringen, man denke nur an den Fotoautomaten und die Telefonzelle, beschließen wir, am letzten Nachmittag weitere Rekorde zu versuchen. So probieren wir aus, wie viele Leute in einen Schlafsack passen (3), wie viele Löffel sich auf einer Nase stapeln lassen (7) oder mit wie vielen Storck-Riesen im Mund man noch pfeifen kann (8). Eine Aufgabe ist, so viele Leute wie möglich in ein Kanu auf dem Gänseteich zu setzen und damit zu fahren. Da die Anzahl der Jugendlichen für diese Aufgabe nicht ausreicht, suchen sie sich noch Kinder von der Kinderfreizeit dazu. Die erste Gruppe kommt so auf eine Kanubesatzung von neun Leuten. Allerdings schaffen sie es nicht so recht, vom Ufer abzulegen, da sich die Fahreigenschaften des Kanus als sehr wackelig erweisen. Die zweite Gruppe bekommt das Ablegen sogar mit 10 Personen im Boot besser hin. Beim kollektiven Versuch, das Boot zu stabilisieren kentert es allerdings. Bei 143 liegt im Übrigen der Rekord im Fisherman’s Friend mit dem Mund weitergeben innerhalb von fünf Minuten.
Was kann sonst noch passieren?
Bild Schwimmbad
Bild Stockbrot
Am zweiten Sonntag veranstalten wir ein Brennballturnier gemeinsam mit den Kindern. So können vier Mannschaften gebildet werden, die gegeneinander spielen. Am Ende gibt es noch ein Spiel Teilnehmer gegen Betreuer, das wie immer die Betreuer eindeutig gewinnen.
Auch ein Schwimmbadbesuch darf nicht fehlen. So fahren wir mit den Fahrrädern nach Groß-Karben ins Hallenbad und verbringen dort einen feuchten Nachmittag. Nach dem Würstchengrillen am Abend verschlägt es uns noch zu einer Nachtwanderung in den Wald. (Eigentlich heißt die Freizeit ja „Jugendtour Wasser und Wald“. Im Gegensatz zu viel Wasser war dies der einzige Wald.)
Was jetzt noch fehlt, ist ein Lagerfeuer. Nachdem das geplante wegen Regen ausgefallen ist, zündeln wir am letzten Abend noch ein bisschen. Einige haben sich am Vormittag im TOOM-Markt mit original amerikanischen Marshmallows eingedeckt, die jetzt auf einen Stock gesteckt und über dem Feuer gebraten werden. Um diesen Stock kann man auch Teig wickeln und diesen dann über der Glut backen. Das Ergebnis wird im Allgemeinen als Stockbrot bezeichnet.
Am letzten Tag muss dann noch gepackt und geputzt werden. Nachdem dies alles geschehen ist, geht es mit dem Bus nach Hause, wo dann tränenreich Abschied genommen wird.