Mitarbeiterwochenende in Kaub

Wir Mitarbeiter wohnen leider nicht alle an einem Ort, sondern einige in Ueberau, andere in Georgenhausen / Zeilhard, zahlreiche in Gernsheim, Ulla in Sprendlingen und Claudia in Heidelberg. Wir treffen uns einmal im Monat zum Mitarbeiterkreis, aber für manche ist der Weg nach Ueberau zu weit. Einmal im Monat ist auch Vorstandssitzung, aber dabei sind nicht alle Mitarbeiter anwesend, und dort gibt es auch soviel zu diskutieren und zu entscheiden, dass für grundsätzliche Fragen und eingehende, persönliche Gespräche kaum Zeit bleibt. So hat es sich bewährt, dass wir uns ein oder auch zweimal im Jahr zu einem Mitarbeiterwochenende zurückziehen.

Die Elsenburg des CVJM-Westbundes in Kaub bietet sich dazu an, sie ist allerdings so gefragt, dass eine sehr frühzeitige Planung erforderlich ist. Manchmal ist das nicht möglich, und so haben wir uns auch schon zweimal in Waldmichelbach einquartiert.

Diesmal waren wir aber wieder in Kaub, hoch über dem Rhein und ganz nahe an den Weinbergen. Wer mit der Bundesbahn oder dem Auto durchs Rheintal von Mainz über Wiesbaden aus nach Norden fährt, der sieht oberhalb des Kauber Bahnhofs die CVJM-Fahnen wehen. Dort auf der Elsenburg fühlen wir uns schon wie zu Hause. Von Herrn Lang, dem Heimleiter, fröhlich begrüßt, trafen wir am Freitag, dem 9.10.98, zum Abendessen ein. "Wir", das waren Claudia, Clemens, Dominik, Gerrit, Inga, Jörg, Julia, Kathrin und ich (Gustav). Der Speisesaal war gut besetzt, denn außer uns waren noch einige andere Gruppen da. Vor dem Essen wird mit einem gemeinsamen Gebet oder Lied aller Gruppen begonnen, und dann ließen wir's uns schmecken.

Jörg Kappel hatte wieder das Wochenende vorbereitet. Diesmal begann er gleich am Freitagabend mit einem Fragebogen zum Thema dieses Wochenendes: Was bedeutet das "C"? Natürlich - es ging um das C von CVJM, aber nicht nur auf den Verein bezogen, sondern auch ganz persönlich. Das begann mit der Bedeutung der Taufe oder z.B. mit der einfachen Frage: Wie wurde ich Christ? (Schon einmal darüber nachgedacht?) Es folgten Fragen wie "Möchte ich, dass Jesus mich verändert?" - "Welche Auswirkungen hat mein Christsein auf mein Leben?" (Sollte sich ja eigentlich auswirken!?) - "Welche Schwierigkeiten habe ich in meinem Christsein?" - "Finde ich im CVJM Unterstützung in meinem Glauben?"
Insgesamt 18 Fragen hatte Jörg zusammengestellt, und wir haben sie am Freitagabend - jeder für sich - schriftlich beantwortet.

Am Samstagabend haben wir dann die meiste Zeit des Tages damit verbracht, diese Fragen durchzusprechen. Der Fragebogen war für jeden persönlich, und jeder bestimmte selbst, was er davon in das Gespräch einbrachte. Es war richtig spannend. Wir hatten ausgiebig Zeit, um uns über unser Leben und unseren Glauben Gedanken zu machen. Der eine hatte diese Erfahrung gemacht, die andere jene. Wir waren nicht immer einer Meinung, aber das war ja auch nicht erforderlich. Gerade als ältester Teilnehmer habe ich mich sehr gefreut, wie intensiv und ausdauernd auch heute junge Menschen über ihren Glauben nachdenken.

Schließlich fragten wir uns auch, ob eigentlich das C in unserem Verein zurecht an der ersten Stelle steht. Ob der CVJM Reinheim seinem missionarischen Auftrag, wie er in der Satzung formuliert ist, noch gerecht wird. Wir fanden einige Punkte, die nach unserer Ansicht korrekturbedürftig sind, aber die allermeisten Aktionen unseres kleinen Vereins - vom Schaukasten bis zu den Sommerfreizeiten - dienen erfreulicherweise klar und deutlich dem Ziel, Menschen - vor allem jungen Menschen - von Jesus Christus zu sagen.

In der Mittagspause gab es Gelegenheit, die wunderschöne Umgebung Kaubs und den Ort selbst kennen zu lernen (Steile, zum Teil aufgelassene Weinberge - schmale Steige und Tritte im Rheinischen Schiefer - verwinkelte Gässchen und immer wieder der herrliche Blick auf den Rhein mit den vielen Lastkähnen und einzelnen Ausflugsschiffen). Am Samstagabend wurde dann ausgiebig gespielt (Scotland Yard, Schach usw.). Am Sonntagvormittag feierten wir im Andachtsraum einen Gottesdienst, den Jörg vorbereitet hatte. Nach einem kurzen Rückblick ging's nach dem Mittagessen mit neuer Kraft zurück in den Alltag und in die CVJM-Arbeit.

G. A. Langenbruch