"Beten mit Kindern", so lautete der vielversprechende Titel des Seminars im März `99, das ich gemeinsam mit Julia kurzentschlossen besuchte.
Das wollten wir doch schon immer 'mal wissen: Wie geht das eigentlich so richtig: eben das "Beten mit Kindern".
Erfahrungsgemäß wird auf Freizeiten und in den Gruppen zwar viel von Gott und biblischen Geschichten erzählt, aber 'mal ehrlich: Beten fällt schon etwas unter den Tisch. Es gehört eben doch sehr viel Gespür dazu, wann und besonders wie man mit Kindern beten kann, so dass Beten nichts Abgehobenes oder Abschreckendes ist!
Wie das aber doch funktionieren kann, davon erzählten uns Christine Hipp und ihre Kollegin zwei Tage lang auf der Bundeshöhe (dem "Heiligtum" des CVJM-Westbundes).
Alles im einzelnen aufzuführen, ist an dieser Stelle ein bisschen viel!
Aber hier die wichtigsten Gedanken:
Mit den Kindern über das Beten reden: Was ist Beten? Z.B. Reden mit Gott wie mit einem Freund! Wer ist Gott, wie ist Gott?!
Alles möglichst anschaulich gestalten und ganz einfach darstellen z.B. das gemeinsame Erstellen eines Gebetswürfels. Die Gebete, die auf den Würfel geschrieben werden, werden dabei von den Kindern selbst ausgesucht.
Vor dem Beten sammeln, für was gebetet werden soll / kann (z.B. zwei Dinge, für die wir Gott danken, und zwei, für die wir bitten können.)
Beten in einfachen Sätzen: Jeder der beten möchte, muss nur einen Satz sagen.
Kein "Bet-Zwang". Wer nicht will, muss nicht.
Als dauerhafte Einrichtung könnte ein Gebetsbriefkasten aufgehängt werden. Hier können Dank und Bitte in Form von Briefen eingeworfen werden!
Als sehr positiv haben sich auch Rituale erwiesen: Immer ein bestimmtes Lied oder Spiel o.ä. vor dem Beten. Die Kinder können sich dann innerlich besser darauf vorbereiten.
Als i-Tüpfelchen für das ganze Wochenende wurde uns ein Entwurf zu einem Gebetsgarten mit Kindern geliefert, bei dessen Schilderung man schon richtig Lust bekam, so etwas 'mal auszuprobieren.
Ein Element dieses Gebetsgartens bauten wir sonntags in unseren Gottesdienst ein:
Jeder konnte auf lange, gelbe Tonpapierstreifen aufschreiben, wofür er Gott danken möchte: für das schöne Wetter, nette Leute, gutes Essen, Freunde, Familie und, und, und…
Als alle fertig waren, wurden die Streifen an eine gelbe, auf dem Boden liegende Tonpapier-Scheibe gelegt und ergaben… richtig! Eine Sonne!
In diesem Gottesdienst sahen wir auch, wie kreativ, vielseitig und witzig ein Psalm durch Basteln und Malen dargestellt und anschaulich gemacht werden konnte.
Auf alle Fälle ein ausgefülltes, interessantes Wochenende, das wieder viele Anregungen, Gedanken und Ideen geliefert hat, und für das ich Gott danke!!
Ein weiteres Seminar ist im Herbst 1999 geplant, vermutlich zum Thema: "Schwierige Bibelgeschichten für Kinder darstellen / erarbeiten" !
Also ich bin auf jeden Fall wieder dabei!
Ulla Flörchinger