Feriengemeinschaft für Kinder in der "Gülle-Mühle" 2003

GruppenfotoRhein-Main. Mitte August 2003 wurden 26 kleine südhessische Sprösslinge von ihren Eltern zum Darmstädter Hauptbahnhof gebracht. Grund: Die auf zwölf Tage befristete Kinder-Landverschickung ins benachbarte Rheinland-Pfalz stand an. Der Zug sollte um 11.58 Uhr abfahren, entsprechend waren alle Kinder rechtzeitig "angeliefert" und von Mitarbeitern in Empfang genommen worden. Vermutlich sollten sie vor der sengend heißen Sonne im Süden in Sicherheit gebracht werden. Deshalb wurden sie – nach längerer Zugfahrt und einem Umsteigespurt in Frankfurt – im kühlen und schattigen Daubachtal in der dortigen Gülle-Mühle untergebracht.

Na ja, ganz so schlimm war’s ja doch nicht. Wir sind ja nicht Hals über Kopf vor der Sonne geflohen, sondern hatten die Freizeit im Vorfeld lange geplant und vorbereitet. Schon im letzten Herbst begannen für uns Mitarbeiter die ersten Freizeitüberlegungen. Unter welchem Thema sollte die Fahrt stehen, welche MitarbeiterInnen würden sich Zeit nehmen und mitfahren? Gebucht hatten wir das Haus schon im Sommer, Kalkulation der Fahrt und Freizeit-Ausschreibung waren bereits beim letzten Nachtreffen abgeschlossen. Und im Winter begann dann die Planung des Gesamtprogramms. Im März machten wir selber ein Wochenende lang die Gülle-Mühle samt umliegendem Wald unsicher und anschließend arbeiteten wir einzeln, zu zweit, dritt oder viert die einzelnen Programmpunkte und Bibeltheater aus. Zwischendurch waren immer wieder verschiedene Treffen nötig, um sich abzustimmen, um das Geplante vorzustellen, zu verbessern, zu ändern oder wieder zu streichen. Irgendwann im Frühsommer lernten wir dann auf dem Vortreffen einige Kinder und Eltern kennen (und trafen bekannte wieder). Im Sommer ging es bei den Vorbereitungen unter anderem um die Materialliste. Was brauchen wir? Wer besorgt was wann zu welchem Preis? Bekommen wir die zwei Kleinbusse für Gepäck und Material auch wirklich? Wann fährt jetzt unser Zug tatsächlich, wo und in welcher Zeit müssen wir umsteigen; sollen wir zweimal sechs Minuten dafür einplanen oder lieber zweimal eine Dreiviertelstunde?? Und immer zwischendurch mal die Frage: Wird die Freizeit überhaupt voll – oder bleiben einige Plätze frei und unser Finanzplan stimmt nicht mehr? Und was wird mit dem Wetter? Verregnen unsere Spiele im Freien mal wieder; was ist, wenn wir auf dem Rückweg zum Zug total durchnässt werden? Ganz zum Schluss dann die leise Unsicherheit: haben wir alles verpackt und vorbereitet, oder fehlt noch irgendwas? Kommen die Kinder rechtzeitig zum Zug? Wessen Eltern haben noch nicht bezahlt? Klappen die Anschlüsse jetzt beim Umsteigen?

Ja, und dann ging es endlich los! Nach einigen Schwierigkeiten hatte Karl den Gepäckbus bei der Stadt Reinheim doch noch bekommen. Damit stand er jetzt am Bahnhof, um das Kindergepäck zu verstauen. Thorsten hatte bereits am Wochenende den Bus der Gernsheimer Kirchengemeinde in Alsbach-Hähnlein, Roßdorf und Ueberau mit unserem Freizeit-Material beladen und war zusammen mit Stephi zu dieser Zeit schon auf der Autobahn – im Konvoi mit Elke, die den Berlingo mit allerhand Lebensmitteln voll gepackt hatte.

Nun - schließlich sind wir alle in der Gülle-Mühle angekommen. Wir haben uns dort häuslich niedergelassen und eingebürgert, d.h. Gesundheitsunterlagen abgegeben, Taschengeld eingezahlt und zum Küchendienst eintragen lassen. Und natürlich haben wir auch gleich den Bach vor dem Haus auf seine Staudamm-Fähigkeiten getestet – und für gut befunden.
Weil wir uns schon während der Zugfahrt ein bisschen kennen gelernt hatten, war es beim offiziellen Kennenlernabend gar nicht mehr soo schwierig, sich die Namen der anderen Kinder einzuprägen. Na ja, und den Namen von Lukas, dem Arzt und Jesusgeschichten-Aufschreiber, den konnten wir uns auch noch behalten. Denn der hat sich an diesem Abend auch vorgestellt.

Dienstagmorgen sind ein paar von uns zum ersten Mal mit Sebastian und Tobias zum Milchholen zu einem Bauernhof nach Langenscheid gelaufen. Reihum und manchmal zu zweit haben wir dann den vollen Milcheimer wieder zum Haus und zu Elke in die Küche gebracht. Zwischendurch haben wir bei dem Bauern auch Kartoffeln gekauft.
Am Vormittag sind wir in verschiedenen Gruppen zur Schatzsuche aufgebrochen. Einige hatten Aufgaben am Haus zu lösen, um zu erfahren, wo die begehrte Schatzkarte liegt, andere sind mit der Landkarte in den Wald gezogen. Aber dann haben wir festgestellt, mit der gefundenen Spielkarte mit dem komischen Muster darauf konnte die einzelne Gruppe gar nicht viel anfangen. Wir mussten sie auf der Terrasse wie ein Puzzle zusammensetzen, erst dann hat sich die eigentliche Lösung ergeben.
Weil es sogar hier im Tal recht warm war (und weil die Mitarbeiter sie sowieso geplant hatten), haben wir am Nachmittag Wasserspiele gemacht. Zum Beispiel musste sich jemand aus unserer Gruppe in einen Schubkarren setzen, wurde dann geschoben und versuchte währenddessen, mit einem spitzen Stock einen über ihm hängenden wassergefüllten Luftballon abzustechen. Manche sind dabei ganz schön nass geworden…
WeihnachtenUnd am Dienstagabend – na ja, da haben wir die Mitarbeiter für verrückt erklärt, als wir endlich zum Abendprogramm in den Tagesraum durften und die angefangen haben, Weihnachtslieder zu spielen! Mitten im Sommer!! Sogar einen Weihnachtsbaum hatten sie aufgebaut und den Raum mit Lichterketten und Kerzen geschmückt. Und dann sollten wir auch noch mitsingen! "O, du fröhliche", "Morgen kommt der Weihnachtsmann" und so was! Die ha'm ja echt 'n Schlag gehabt! Aber dann hat's draußen vor dem Fenster tatsächlich geschneit!! In dicken, weißen Flocken. Das war manchen doch ein bisschen unheimlich… Erst viel später haben wir erfahren, dass Tobias dort eine Schneemaschine aufgebaut hatte!
Aber immerhin lagen unter dem kleinen Weihnachtsbaum ganz viele Geschenke. Für jeden von uns eines. Und als wir das aufgemacht haben, war da für uns eine vollständige Bibel drin! Der Lukas ist gekommen und hat sich von uns die Geschichte von Jesu Geburt erzählen und vorspielen lassen. Mit allem, was dazugehört: Maria und Josef, Krippe, Schafen, Hirten, Engeln und den drei Weisen. Schon komisch, im Sommer Weihnachten zu feiern. Aber in manchen Ländern ist im Dezember ja wirklich gerade Sommer…

Mittwochmorgen haben wir etwas über die Taufe Jesu gehört. Danach haben wir uns in ganz kleinen Gruppen mit einem Mitarbeiter zusammengesetzt und unser Weihnachtsgeschenk mal näher angesehen. Was steht da eigentlich drin? Wo finde ich was? Wie finde ich eigentlich eine bestimmte Stelle, z.B. Psalm 23,1? Zum Üben haben wir dann um die Wette Bibelstellen gesucht, in denen Tiere vorkommen, z.B. Matthäus 19,24. Manche haben das Tier dann auch gleich nachgemacht…
Nachmittags hatten wir zum ersten Mal "Wahlprogramm". (Die Mitarbeiter hatten zwar auf die Programmtafel einen Wal(fisch) gemalt, aber wohl nur, weil sie nicht schreiben können!)
FörsterWir konnten uns aussuchen, ob wir mit einem richtigen (!) Förster in den Wald gehen, lieber mit Sebastian spielen oder mit Kathrin und Thorsten Fensterbilder basteln wollten. Ich bin mit im Wald gewesen. Der Förster hat zwar ziemlich viel erzählt und kein einziges Spiel mit uns gemacht – aber ganz interessant war's eigentlich doch.
Am Abend haben wir dann noch ein Lagerfeuer gemacht und Stockbrot gebacken. Manche haben auch ziemlich viel 'rumgekokelt und dann Ärger bekommen.

BatikenDonnerstag hatten die Mitarbeiter eigentlich vor, mit uns schwimmen zu gehen. Aber soo ganz warm war's an dem Tag nicht und außerdem wäre der Weg zu dem Badesee noch weiter als der vom Bahnhof zu unserem Haus gewesen. Wir haben dann abgestimmt und uns dagegen entschieden. Also gab's am Vormittag das zweite Wahlprogramm: Formationstanz, Batiken, Salzteigbasteln oder Tischtennis-Spielen.
Und am Nachmittag haben wir in drei Gruppen einen Freizeittag selber vorbereitet! Vormittags-, Nachmittags- und Abendprogramm. Später haben wir uns dann zusammengesetzt und aus den drei Gruppen das jeweils Beste 'rausgesucht und zu einem Tag verarbeitet.
Nach dem Abendessen sind wir zufällig Zeuge geworden, wie Lukas mehrere Menschen interviewte, die vor einiger Zeit dabei waren, als Jesus nach einer längeren Predigt über 5000 Menschen satt machte – obwohl eigentlich viel zu wenig Verpflegung vorhanden war.
Beinahe hätte ich vergessen zu erzählen, dass wir uns am Ende jeder Mittagspause in den kleinen Bibelgruppen getroffen haben, um ein Stückchen in der Bibel zu lesen. Wir hatten an Weihnachten außer der Bibel ein Heft, den "Guten Start", bekommen, in dem für jeden Tag ein kurzer Bibeltext angegeben war. Den haben wir gemeinsam gelesen. Im "Guten Start" stand dazu meist noch eine Erklärung oder ein Rätsel. Die haben wir auch gelesen und uns darüber unterhalten. Die meisten Gruppen haben zum Schluss auch noch zusammen gebetet.
Und ich könnte noch kurz erzählen, dass nach jedem Mittag- und Abendessen der "Kiosk" geöffnet hatte. Dort konnten wir Geld zum Telefonieren abheben, Wasser- und Saftflaschen und Haribo-Dreiecke kaufen. Außerdem gab es dort Postkarten und Briefmarken.

Am Freitag haben wir vormittags zu verschiedenen Wörtern selber kleine Theaterstücke ausgedacht und vorgespielt. Die Wörter sollten alle in unserem Stück vorkommen.
StationenlaufNachmittags - sind wir nach den Bibelgruppen – im Wald gewesen und haben an verschiedenen Stationen z.B. Holz gesägt, Gegenstände vom Waldboden gesucht oder Tannenzapfen gesammelt.
Als wir abends auf die Terrasse wollten, mussten wir plötzlich Zoll (!) bezahlen! Und der Zachäus war ein ziemlich strenger Zöllner! Jeder musste einen Schuh abgeben. Aber dann hat Zachäus gehört, dass Jesus gerade in der Stadt ist. Den hätte er gerne gesehen. Dummerweise war er so klein, dass er über die vielen Menschen, die alle am Straßenrand standen, nicht drübergucken konnte. Und es hat ihn, gerade ihn, natürlich auch niemand vorgelassen. Zachäus ist dann auf einen Baum gestiegen, und von dort hatte er gute Sicht. Und dann kam tatsächlich Jesus vorbei – und blieb genau unter seinem Baum stehen! Wie peinlich!! Aber Jesus besuchte dann Zachäus zu Hause. Diese Begegnung hat Zachäus so verändert, dass er allen zurückzahlen wollte, was er ihnen am Zoll zuviel abgenommen hatte. Und so bekamen wir auch unsere Schuhe wieder zurück. Leider lagen sie dann alle auf einem Haufen!
Aber die Hauptsache des Tages kam erst noch! Die Mitarbeiter meinten wohl, wir hätten in den letzten Nächten recht viel 'rumgekaspert anstatt zu schlafen, darum haben sie nun angekündigt: "Das Programm geht heute die ganze Nacht durch!"
SchokofondueSo haben wir noch eine Weile Gruppenspiele gemacht, dann Kerzenschiffchen gebastelt und im Bach schwimmen lassen und wir sind im dunklen Wald einem Kerzen-Lichterpfad gefolgt. Irgendwann haben wir noch ein Dia-Quiz gelöst. Um Mitternacht wurde Schokofondue mit Tomatensoße serviert. (Hä, irgendwie war ich da wohl schon ziemlich müde. Das sollte Schokofondue mit Obst heißen…) Inzwischen waren natürlich einige, die wirklich müde waren, schon längst ins Bett gegangen. Andere hätten es wohl besser getan, konnten aber kein Ende finden! Die restlichen halbwachen Gestalten waren mit draußen auf einer Wiese, um Sterne anzusehen. Und weit nach Mitternacht hat Clemens einen Spielfilm gezeigt. Immer noch waren einige auf (aber nicht wach). Zum Frühstück wollte allerdings dann niemand mehr bleiben.

Samstagmorgen konnten wir dafür ausschlafen. Wer schon vor dem Mittagessen wach war, durfte mit Tobias und Sebastian zum Einkaufen nach Langenscheid gehen. Das spätere Frühstück wurde zum Brunch, so dass wohl keiner zu kurz gekommen ist.
Am Nachmittag haben wir das Bibeltheater von dem blinden Bartimäus gesehen, den Jesus geheilt hat. Passend dazu haben Thorsten und Kathrin Blindenspiele mit uns gemacht – und schon war der Nachmittag 'rum.
WaldübernachtungFür den Abend haben wir uns wieder aufgeteilt: die einen sind im Haus geblieben und haben mit Clemens und Kathrin Kreisspiele gemacht, die anderen sind mit Inga, Gerrit und Stephi in den Wald gezogen, um sich dort unter freiem Himmel einen Schlafplatz zu suchen. In der hereinbrechenden Dämmerung haben sie sich auf einen Kloplatz geeinigt und ihn mit einem Knicklicht gekennzeichnet. Nachdem jeder einen schönen Liegeplatz mit Schlafsack und Isomatte gefunden hatte, machten sie zusammen noch ein Kreisspiel und verkrochen sich dann in ihre Schlafsäcke. Für manche soll die Nacht wohl ein bisschen frisch gewesen sein. Aber vielleicht lag das auch daran, dass mehrere halb neben ihrer Isomatte auf dem Waldboden gelegen haben?

Jedenfalls kamen die Waldschläfer am Sonntagmorgen alle lebendig und gesund zum Frühstück ins Haus zurück. (Und das sind sie wohl auch geblieben!)
In unserem Gottesdienst am Sonntagmorgen haben wir verschiedene Beispielgeschichten zum Thema "Hoffnung" und "Vorbereiten" gehört.
Es ging darum, dass wir alle zu Gottes großem Fest am Ende der Zeit eingeladen sind. Wir alle! Die Einladung haben wir schon. Die Frage ist nur, ob wir dort auch wirklich hinwollen.
GipsmaskenSonntagnachmittag durften wir uns wieder ein besonderes Programm auswählen. Zur Wahl stand eine Waldwanderung mit Spielen, Rock'n'Roll-Tanzen, Tassen-Bemalen und Gipsmasken-Herstellen.
Am Abend haben wir in der oberen Küche gesessen und uns Geschichten vorlesen lassen. Manche von uns wären – glaube ich – beinahe eingeschlafen.

BachwanderungAm Montag haben wir vor- und nachmittags unser Programm selber auswählen dürfen. Morgens stand auf dem Plan: Einkaufen, Cha-Cha-Cha-Tanzen, Kuchen backen und Mobile basteln. Und nachmittags – wieder nach den Bibelgruppen – wurden die Mobiles fertig gebaut; außerdem konnte man verschiedene Rätsel lösen, noch mal batiken oder im Bach "flusswandern".
Beim Abendessen und kurz danach haben die Mitarbeiter die Geschichte vom letzten Abendmahl Jesu und von Petrus vorgespielt. Petrus war der Jünger von Jesus, der dreimal nacheinander behauptet hat, dass er Jesus überhaupt nicht kennen würde. Und am Ende hat er sich dafür ganz doll geschämt und war enttäuscht von sich selber.
PartyDer Rest des Abends war ein Stückchen von dem, was wir bei der Vorbereitung unseres Kinder-Freizeittages zustande gebracht hatten. Wir haben eine Disko veranstaltet! Manche fanden zwar, dass es viel zu laut war, aber die meisten hatten doch viel Spaß. Wir hatten zwischendurch Spiele eingebaut, und es haben auch wirklich viele mitgetanzt. Ein bisschen doof war nur, dass die Disko nicht bis Mitternacht gehen durfte…

MassageFür Dienstag waren die beiden anderen Einheiten unseres Kinder-Freizeittages geplant. Wir kamen ganz schön ins Rotieren, als wir gleichzeitig unseren Brunch und den "Wohlfühl-Morgen" aufbauen mussten. Und das, obwohl wir schon extra eher aufgestanden waren! Aber dann ist es doch ganz gut gelaufen.
Für den Nachmittag hatten wir verschiedene Spiele vorbereitet – die wir dann auch irgendwie hingekriegt haben. Na ja, so ganz einfach scheint es doch nicht zu sein, eine Freizeit vorzubereiten…
Thorsten und Gerrit hatten einen Kreuzweg im Wald vorbereitet, den wir am Abend von Station zu Station gegangen sind. Bei jedem Halt haben wir uns das aufgehängte Bild angesehen, auf uns wirken lassen, ein Stückchen Flötenmusik und einen Text zum Nachdenken gehört. An einer Station hat jeder von uns im Halbdunkeln eine Kerze bekommen, die wir dann tragen durften. Auf den Bildern war die Geschichte dargestellt, wie Jesus verurteilt, dann gekreuzigt und ins Grab gelegt wurde. Zurück am Haus haben wir dann ein Lied zur Auferstehung gesungen.

Mittwochmorgen sind wir noch vor dem Frühstück den aufgeregten Frauen begegnet, die gerade vom Grab zurückgekommen sind und berichtet haben, dass Jesus vom Tod auferstanden sei.
Den Rest des Tages haben wir fast ganz im Wald verbracht. Wir haben Hütten gebaut und dann in mehreren Gruppen (Römer, Priester und Christen) Bibeltexte geschmuggelt beziehungsweise den anderen weggenommen.
Das Mittagessen ist zu uns in den Wald getragen worden. Dort hat es auch geschmeckt.
Nach dem offiziellen Ende des Geländespiels sind ein paar Kinder noch mit Gerrit im Wald geblieben und haben Bäume ertastet und sich "einwalden" lassen. Aber zum Abendessen waren sie dann auch wieder zurück.
Was wir abends gemacht haben, weiß ich gar nicht mehr so genau. Wahrscheinlich haben wir auf der Terrasse gespielt und sind dann früh ins Bett gegangen. Das lag sicher auch daran, dass einige Mitarbeiter ihr Vorlesebuch noch durchbekommen wollten und deshalb etwas mehr Zeit gebraucht haben.

Ja, der Donnerstag war schon unser letzter voller Freizeittag. Lukas hat uns sein Buch vorgestellt, in dem er inzwischen die ganzen Geschichten von Jesus gesammelt hatte. Er hat dieses Buch „Frohe Botschaft“ genannt, auf griechisch heißt das dann "Evangelium". Und ich hab' sogar festgestellt, dass dieses "Evangelium" auch in meiner Bibel drin ist – im Neuen Testament. Lukas wollte dann wohl noch mal ein Buch schreiben und darin erzählen, wie diese "Frohe Botschaft" sich in der Welt ausbreitet. Aber ich meine, das hätte ich in meiner Bibel auch schon gefunden, da heißt es "Apostelgeschichte"…
Wir haben dann in Kleingruppen einen Rückblick auf die Freizeit gehalten und uns gegenseitig erzählt, was wir noch wissen und was gut oder weniger gut war.
Den Nachmittag haben wir dazu gebraucht, um viele verschiedene Sketche, Tänze und Spiele für den Abschlussabend vorzubereiten.
AbschlussabendAm Abend sind feierlich die ordentlichsten Zimmer geehrt worden! Elke wurde dafür geehrt, dass sie uns immer und gut satt bekommen hat. Dafür bekam sie den hölzernen Kochlöffel (aber einen besonderen) überreicht. Giulia und Maria wurden (in dieser Reihenfolge) dafür geehrt, dass sie sich am meisten für das Allgemeinwohl eingesetzt hatten. Sie hatten unzählige Male alle möglichen und unmöglichen Räume ausgekehrt und geputzt und viele kleine Arbeiten für die Allgemeinheit erledigt. Allerdings haben sich auch viele andere eingesetzt und so waren noch einige Preise zu verteilen. Es gab niemanden, der oder die überhaupt nichts gemacht hätte.
Auf diese ganzen Ehrungen folgte der eigentliche "bunte Abend". Aber davon zu berichten, würde mindestens einen weiteren Bericht füllen – und so erzähle ich lieber noch kurz vom

Freitag, dem allerletzten Freizeittag. Wie immer stand er unter dem Motto "Packen, Putzen, Aufräumen". Wir haben also alles (?) gepackt, geputzt und aufgeräumt (??). Nun ja, jedenfalls lagen wir zwischendurch ganz gut in der Zeit.
Nach dem Mittagessen und dem letzten Putzen des Tagesraumes sind wir dann durch den Wald zurück zum Bahnhof nach Balduinstein gewandert. Wider Erwarten waren wir sogar so schnell, dass die Zeit noch reichte, um dort eine Eis- und Pommesbude zu plündern und das vorletzte Taschengeld zu verjubeln.
Das letzte Geld haben wir dann auf dem Frankfurter Hauptbahnhof ausgegeben, um dann bettelarm von unseren Eltern in Darmstadt abgeholt zu werden.

Gerrit Langenbruch

Presse-Bericht der Freizeit

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