25 Jahre CVJM Reinheim

Logo zum JubiläumNachdem wir in letzter Zeit keine Jahresfeste mehr gefeiert hatten, stand schon seit Jahren fest: Das Jubiläum zum 25jährigen Bestehen wird festlich begangen.

Die Vorbereitungen begannen auf dem Mitarbeiter-Wochenende in Kaub im November 2005: Wir wurden uns einig, Bildwände zu erstellen und eine Chronik zu schreiben, auch ein Logo wurde entworfen, das u. a. T-Shirts schmücken sollte, und schließlich wurde der Termin für die Jubiläumsveranstaltung festgelegt und das Programm vorbesprochen.

FotowandDie Bildwände sollten zur Nacht der offenen Kirche Anfang April fertig sein, und so ging es auch im Frühjahr froh ans Werk: In mehreren Sitzungen wurden aus dem Fundus älterer Mitglieder (Clemens, Gerrit, Gustav, Heinrich, Manfred u. a.) geeignete Bilder ausgesucht und nach Themen zusammengestellt. Da es sehr viele schöne Bilder aus der Vereinsgeschichte gibt, wurde die Zahl der Bildwände auf 10 begrenzt. Gerrit baute die Wände und auch gleich zwei rollbare Aufbewahrungskästen dazu. Als Themen wurden vorgesehen: Jungscharen (2 Wände), Jugend und Erwachsene (1 Wand), Freizeiten (2 Wände), Aktionen (2 Wände) und Mitarbeiter (3 Wände). Wir waren uns einig, dass wir Gott besonders dankbar dafür sind, dass über 25 Jahre hinweg geeignete Mitarbeiter bereit waren sich einzusetzen. Es sollte soweit Fotos vorhanden waren - keiner übergangen werden, und so kamen wir auf fast 50 Mitarbeiter. Mit viel Einsatz wurden die Bildwände rechtzeitig fertig. Jede Wand trägt 17-20 Fotos, so dass fast 180 Bilder zu sehen sind. Der Besuch bei der Nacht der offenen Kirche war dürftig, aber es war ohnehin vorgesehen, die Bilder beim Jubiläumsfest nochmals auszustellen.

Die Chronik über 25 Jahre CVJM wurde vor allem von den Älteren verfasst, von Clemens aufbereitet, mit geeigneten Fotos aufgelockert und druckfertig gemacht.

Neben einem allgemeinen Teil enthält sie eigene Abschnitte über Jungschar- und Jugendarbeit in Georgenhausen, über die Jungschar und die CVJM-Jugend in Ueberau, über Gruppen und Veranstaltungen für Erwachsene, über Freizeiten von 1980 bis 2006, über die Dritte-Welt-Arbeit im CVJM Reinheim und andere Verbindungen mit ausländischen Partnern (einschließlich Oikocredit und Weißrussland), über die Internet-Arbeit und das Glühwürmchen sowie über das Vergessene (zusammen rund 30 Seiten mit 14 Fotos). Den Druck übernahm Herr Dempewolf, und er hatte auch die gute Idee, die Druckkosten durch Aufnahme etlicher Anzeigen zu senken. Wir waren eigentlich erstaunt, wie schnell, nämlich innerhalb weniger Tage, neun Seiten der Chronik mit 15 Anzeigen von Geschäften, Firmen, einer Gaststätte und einem Verein aus Ueberau, Reinheim und Umgebung gefüllt werden konnten. Natürlich gab es auch Absagen, da unser Verein immer noch viel zu wenig bekannt ist, aber es war eine neue, positive Erfahrung festzustellen, dass zahlreiche, uns privat bekannte Geschäftsleute bereit waren, für einen guten Zweck eine Anzeige aufzugeben. Clemens bearbeitete sie fachmännisch und nach wenigen Tagen lag die fertige Chronik vor, die auf ihrer Titelseite das Logo, einen Regenschirm, zeigt: Wir danken Gott, dass er uns 25 Jahre beschützt hat. Aber der Verein selbst soll auch für seine Mitglieder und Gäste ein gewisser Schutz sein. Niemand muss allein stehen mit seinem Glauben und seinen Zweifeln, sondern kann im CVJM christliche Gemeinschaft finden. Als erste erhielten alle Inserenten eine Chronik.

ÜbernachtungDie Jubiläumsfeier wurde auf den 07./08. Oktober gelegt in Verbindung mit dem Nachtreffen der diesjährigen Sommerfreizeit. Die Freizeitkinder trafen sich bereits am Samstagnachmittag, bereiteten einige Lieder für den Festgottesdienst vor, waren abends in ein großes Stadtspiel eingebunden und übernachteten im Martin-Luther-Haus in Reinheim.

Am Sonntagmorgen startete um 10 Uhr der Festgottesdienst in der Ueberauer Kirche. Die Freizeitkinder waren schon früh von Reinheim nach Ueberau gelaufen und füllten die vorderen Stuhlreihen im Kirchenschiff. Alle Mitglieder, viele Vereinsfreunde und -freundinnen und viele Ehemalige waren schriftlich eingeladen worden, und etliche waren von weit her gekommen und füllten nun die Kirche.

Einige Eltern von Freizeitkindern waren da, auch unser CVJM-Kreisverband war mit einigen Vertretern im Gottesdienst. Besonders gefreut haben wir uns über die "Nicht-CVJMer" aus Ueberau. In Ueberau herrscht ja leider oft so ein Cliquen-Denken: Jubiläum des CVJM – da gehöre ich nicht dazu also brauch' ich auch nicht zur Kirch'. Dadurch ist dann die sogenannte "Kerngemeinde", die häufig den Gottesdienst besucht, an solch einem Jubiläum nicht vertreten. Es wäre schön, wenn das von allen Seiten auch vom CVJM überwunden werden könnte.

Neben den Ehrengästen, die später auch ein Grußwort sagten, war es eine besondere Freude unseren früheren Dekan, Pfr. i. R. F. Baumann, aus Reichelsheim begrüßen zu können, der trotz seines Alters und seiner angeschlagenen Gesundheit nach Ueberau gekommen war. Auch über Vertreterinnen bzw. Vertreter der Frauenhilfe Ueberau und des Ortsbeirats Georgenhausen / Zeilhard haben wir uns gefreut.

Den Gottesdienst leitete unser Gründungsmitglied Pfr. i. R. Heinrich Tischner, jetzt Bensheim. Da wir viele Lob- und Danklieder singen wollten, standen neben der Organistin an der Orgel auch Clemens am Keyboard und Ulla mit der Gitarre bereit. Die Texte waren auf einem Liedblattzusammengestellt.

Wir begannen mit dem Choral "Aus meines Herzens Grunde sag ich dir Lob und Dank…" Nach der Begrüßung und dem Votum wurde dann der Psalm 91 im Wechsel gelesen: "Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt…, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe…"

Damit war das Stichwort für die Predigt schon gefallen: Wie bereits im Logo ging es um den Schirm als Symbol des Schutzes. Doch zuvor wurde die Liturgie zu Ende geführt, u. a. mit dem Lied der Freizeitteilnehmer "Psalmen sind Lieder" und mit einem Liedblock aus den Liedern "Du bist mein Zufluchtsort", "Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren" und "Dass dein Wort in meinem Herzen starke Wurzeln schlägt". Alle mit Keyboard und Gitarre begleitet.

BeschirmtDie Predigt bestand aus vier Teilen nach den vier Akten eines Schirm-Anspiels:
Teil 1: Ein Eisschirmchen - es ist nur Verzierung und darf nicht nass werden. Ist Gott und der Glaube an ihn für viele Menschen nur eine Verzierung ihres Lebens, auf die man im Ernstfall auch verzichten kann?
Teil 2: Viele Schirme findet man im Fundbüro. Warum? Bei gutem Wetter braucht man keinen Schirm und vergisst ihn irgendwo. Ist das mit Gott ähnlich? In stürmischen Zeiten kann man ihn gebrauchen, man betet heiß und innig, aber bei eitel Sonnenschein braucht man ihn nicht? Gott will auch in guten Tagen bei uns sein.
Teil 3: Ein Schirm, bei dem am Stoff gespart wurde, bzw. der große Löcher aufweist. Er funktioniert im Prinzip wie ein Schirm, man kann ihn aufspannen, aber er kann uns nicht beschirmen. Gott nur als Idee hilft uns nicht weiter, purer Aktionismus ebenso wenig.
Teil 4: Sturmerprobt - ein Schirm für zwei. Ein besonders stabiles Modell, speziell auch für den CVJM geeignet, da nicht für Einzelgänger gedacht. Christen wird Gemeinschaft angeboten in Gemeinde und CVJM. Gott will uns beschützen. Er hat versprochen, immer bei uns zu sein egal wie stürmisch es zugehen mag.

GesangNach einigen Versen aus dem Choral "Großer Gott wir loben dich" folgten das Schlussgebet, von zahlreichen Mitarbeitern gesprochen, das Vater unser, der Segen und nach den Abkündigungen das Lied "Gott, dein guter Segen ist wie ein großes Zelt" aus dem Jungscharliederbuch.

Der Gottesdienst war überwiegend bestimmt von Lob und Dank, aber im allgemeinen so einfach, leicht verständlich und aufgelockert, dass es auch für die Kinder nicht langweilig war.

Nahtlos schloss sich an den Gottesdienst ein Rückblick auf die 25 Vereinsjahre an, schlaglichtartig festgemacht an 26 Dias, beginnend mit dem Niersteintreffen 1981 und endend mit der Nacht der offenen Kirche in Ueberau 2006. Da war der Jungschar-Elternnachmittag mit Barbara Wendel 1984 ebenso zu sehen wie das Teestubb'-Wochenende in Nesselbrunn 1988, das Kinderfest beim Fest der Vereine 1990, die Feriengemeinschaft in Dornholzhausen 1991, die Jugendfreizeit in Boos an der Nahe 1994 und die Fahrt nach Weißrussland 2002. Eigentlich alle Arbeitsrichtungen des CVJM Reinheim wurden beispielhaft mit einzelnen Dias vorgestellt und erläutert von einigen Mitarbeitern.

Einige Grußworte schlossen sich an, begonnen durch Dekan Meier, der alle mitreißen und vor allem die Kinder durch das "Steigenlassen einer Rakete" aktivieren konnte – kein Wunder, er war früher selbst im CVJM. Herr Plöger, stellvertretender Vorsitzender des Ueberauer Kirchenvorstandes, ging detailliert auf die CVJM-Arbeit in Ueberau ein und drückte seine Freude darüber aus, dass der CVJM ein fester Bestandteil der christlichen Arbeit in Ueberau geworden ist. Bernd Reininghaus, als Sekretär des CVJM-Westbundes uns seit langem verbunden, überbrachte die Grüße unseres Verbandes, und Silke Stebner, Kreisvorsitzende, schloss sich mit Grüßen des Kreisverbandes an. Anstelle des Bürgermeisters sprach Herr Schreiber aus Reinheim ein Grußwort. Natürlich gab es auch einige Geburtstagsgeschenke, die unserer Kasse ein wenig unter die Arme gegriffen haben.

MittagessenInzwischen war es Mittag geworden, und alle wurden zum Mittagessen ins Gemeindehaus eingeladen. Vor der Kirche bekam jeder eine CVJM-Chronik. Im Gemeindehaus hatten schon eine Reihe von Mitarbeiterinnen schwer geschafft und so kamen nach und nach alle zu einer guten Suppe und / oder zu Pizzabrötchen. Es dauerte einige Zeit, bis alle gesättigt waren, aber im Allgemeinen gingen unsere Schätzungen von Teilnehmerzahl und Appetit auf, und Zeit war auch genug, denn das Nachtreffen der Kinderfreizeit im ersten Stock des Gemeindehauses begann erst um 14 Uhr. Parallel dazu war im Zelt auf der Gemeindewiese die Fotoausstellung zu besuchen (auf Wunsch auch mit Führung), und es gab bereits Kaffee und Kuchen für diejenigen, die sich vor allem unterhalten wollten. Letzteres traf vor allem für die ehemaligen Teestubb'ler zu, von denen sich nach und nach über 15 einfanden, teils auch mit Partner und Kindern. Manche hatten sich viele Jahre nicht gesehen. Da das Wetter herrlich warm und sonnig war, nutzten viele auch die Möglichkeit, sich auf der Gemeindewiese und in der Umgebung die Füße zu vertreten. Einige kamen auch extra wegen der Fotoausstellung und fanden sich dort auf Bildern, von deren Existenz sie gar nichts wussten.

AusblickAls das Nachtreffen der Kinderfreizeit mit dem großen Freizeitfilm und vielen Dias gegen 15:30 Uhr zu Ende ging, gab es ein allgemeines großes Kaffeetrinken, bei dem niemand zu kurz kam, da sehr viel gespendeter Kuchen bereit stand. Gegen 16:30 Uhr unternahm Clemens den nicht einfachen Versuch, möglichst viele Teilnehmer noch einmal im unteren Raum des Gemeindehauses zu versammeln und als Abschluss des Tages einen witzig-kühnen Ausblick in die Zukunft zu wagen.

Ich denke, es war ein schöner Tag, der allen in guter Erinnerung bleibt. Den Mitarbeitern hat er sicher auch weitere wertvolle Erfahrungen über unsere Stärken und Schwächen gebracht.

Wer noch eine Chronik gegen eine Spende haben möchte, sollte sich melden. Es sind noch Exemplare vorhanden.

Gustav A. Langenbruch

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