Liebe Leserin, lieber Leser,
du kennst die Redensart "Ich bin mal gespannt, wo nächstes Jahr die Freizeit hingeht." - "Ich bin mal gespannt auf das neue Freizeitthema." So können wir auf Gott gespannt sein, kein langweiliges Warten, kein ungewisses Hoffen, kein naives Vertrauen, sondern ein leidenschaftliches Gespanntsein.
Woher kommt der Ausdruck? Die Bibel denkt an den Bogen, auf den die Sehne gespannt ist, ein schlaffes Stück Schnur, das durch den Bogen Kraft kriegt. Je stärker der Bogen, desto mehr Energie liegt in der Sehne. Ein schlaffes Stück Schnur, das aber auf den Bogen gespannt einen Pfeil zig Meter blitzschnell durch die Luft befördern kann.
So kriegen wir Kraft, wenn wir uns an Gott hängen, wenn wir uns auf Gott spannen lassen wie die Sehne auf den Bogen. Dann können wir fliegen wie ein Pfeil, dann wachsen uns Flügel wie einem jungen Adler, dann können wir rennen wie ein Marathonläufer, ohne müde zu werden.
Zum Thema "Spannung" fällt mir ein modernes Bild ein: Die elektrische Energie, die dadurch zustande kommt, dass ein Ladungsunterschied zwischen dem Minus- und dem Pluspol einer Batterie herrscht. Je stärker der Ladungsunterschied, desto stärker die Spannung, desto kräftiger fließt der Strom durch die Leitung.
Genau so ist es mit unserem Verhältnis zu Gott: Auf der einen Seite ein Energiebündel in Gott - auf der anderen Seite wir, ausgelaugt, kraftlos, energielos. Wie war das? Je stärker die Spannung, desto kräftiger der Strom! Also ran an die Batterie und neue Energie aufgeladen!
Damit sind wir beim zweiten Teil des Monatsspruchs, in dem von einer neuen Kraft die Rede ist, die wir kriegen können.
Das ist nur so ungefähr übersetzt. Wörtlich: "Sie wechseln die Kraft aus", so wie man erschöpfte Batterien durch frische ersetzt. Noch besser ist die unerschöpflichen Kraftquelle der Steckdose. Eine Batterie verliert schnell an Stärte, aber aus der Steckdose hast du immer Power, eine unerschöpfliche Energiequelle.
Die Monatsspruch will uns zeigen, woher wir unsre Energie kriegen: von Gott. Je stärker die Spannung, desto kräftiger fließt der Strom; je weniger wir selber Energie aufbringen können, desto stärker kann Gottes Kraft in uns wirksam werden.
Wie können wir uns diese Kraftquelle nutzbar machen? Drei Grundregeln der Elektrotechnik zeigen uns, worauf es ankommt:
Ich wünsche dir für den Dezember und alle deine Tage diese Kraft, die von Gott kommt.
Mit freundlichen Grüßen
Heinrich Tischner