Wie wir doch noch Kanu fuhren und schließlich auch wieder nach Hause kamen

Am Samstag den 15. September waren Tobias und ich mit Corinna, Johanna, Lilith und Nele auf der Nahe Kanu fahren. Eigentlich sollte es ja ein Jugendwochenende werden. Aber mangels Anmeldungen machten wir so etwas wie einen Mitarbeiterausflug daraus. Auf dem Rückweg sagte Tobias, der die Fahrt organisiert hatte, zu mir, er habe das Gefühl, es sei ein gesegnetes Wochenende gewesen:

Es war alles organisiert, Langenbruchs Berlingo als "Zugmaschine" für den Hänger, die Boote, die Fahrstrecke. Und dann wollte Tobias die Kanus abholten und rief am Donnerstag Malte vom CVJM Bickenbach an, mit dem er den Verleih ausgemacht hatte. Und der ging nicht ans Telefon. Auch bei weiteren Versuchen war niemand zu erreichen. Schließlich ruft er verzweifelt am Freitagabend (Samstag in aller Frühe wollten wir fahren) bei mir an. Ich gebe ihm noch ein paar Telefonnummern von Vorstandsmitgliedern des CVJM Bickenbach. Und mit der letzten Nummer aus der Liste erreicht er den Kassenwart, der ihm helfen will. Tobias macht sich also schnell auf, um sich an der Scheune zu treffen, in der der Hänger für die Kanus abgestellt ist. Dort muss er allerdings feststellen, dass der Hänger mit einem Zahlenschloss abgeschlossen ist. Und beide kennen die Kombination nicht. Sie durchsuchen das Büro – nichts. Sie fahren die Wohnungen der Vorstandsmitglieder ab – niemand zuhause. Sie wollen gerade aufgeben, da klingelt beim Kassenwart das Handy. Und am Telefon ist jemand, der zufälligerweise die Kombination für das Zahlenschloss kennt. Am Freitagabend um 23:30 Uhr klingelt bei mir noch einmal das Telefon und Tobias teilt mir kurz mit, dass er jetzt die Boote hat.

Auf der NaheAm nächsten Morgen fahren wir also an die Nahe und parken den Hänger mit den Booten an einem Parkplatz am Fluss. Dann fahren Tobias und ich mit beiden Autos an den Endpunkt der Tour, parken dort sein Auto und fahren mit meinem an den Start zurück.

WasserstandJetzt kann es los gehen. Wir setzen die drei Kanus ins Wasser und machen uns auf den Weg. Leider ist der Wasserstand der Nahe an diesem Samstag sehr niedrig sodass wir immer wieder aussteigen und die Boote schieben oder ziehen müssen. Nach der Mittagspause an einem Sportplatz, einigen überwunden Wehren und einem Barfußweg kommen wir nach sieben Stunden wohlbehalten, wenn auch etwas nass an unserem Ziel in Boos an. Es ist schon etwas merkwürdig, wenn man beim Kanufahren nass wird, ohne zu kentern. Aber wenn man bei niedrigem Wasserstand die Boote schiebt, besteht auf dem glitschigen Untergrund immer die Gefahr auszurutschen.

SteineJetzt müssen wir nur noch die Kanus saubermachen und mit Tobias Auto zum Startpunkt fahren und mein Auto sowie den Anhänger für die Boote holen. Doch der Autoschlüssel ist verschwunden. Wir durchsuchen alles – kein Autoschlüssel. Ist er unterwegs verloren gegangen, oder am Start, oder bei der Mittagspause? Wir beschließen, am Startpunkt unserer Tour nach dem Schlüssel zu suchen. Doch wie sollen wir dort hinkommen, ohne Auto? Glücklicherweise findet 50 Meter von unserem Ausstiegspunkt eine Judo-Freizeit statt. Und dort findet sich jemand, der bereit ist, uns die 16 Kilometer bis zum Startpunkt zu bringen. Dort suchen dann Tobias und ich wieder alles ab. In meinem Auto liegt der Schlüssel nicht, auf dem Weg zum Ufer ist er nicht zu finden. Ich suche dann das Ufer ab, während Tobias die Wiese überprüft, auf der der Hänger geparkt war. Nichts vom Autoschlüssel zu sehen. Wir überlegen, was wir jetzt machen sollen, und beschließen, an die Stelle zu fahren, wo wir mittags Rast gemacht hatten. Tobias wirft noch einen Blick zurück und sieht den gesuchten Autoschlüssel im Gras liegen. Wir fahren zum Endpunkt, laden die Kanus auf und die Jugendlichen ein und kommen spät, aber wohlauf, wieder zuhause an.

Und auf dem Rückweg sagte Tobias zu mir, er habe das Gefühl, es sei ein gesegnetes Wochenende gewesen.

Clemens Tischner