Familienausflug zum Bioversum in Kranichstein

29.09.2018

Station im WaldWenn ich den Namen "Bioversum" hörte, dachte ich immer an meine jüngeren Enkelkinder. Aber ich wollte es mir vorher anschauen, doch daraus war bisher nichts geworden. So kam es mir ganz gelegen, dass Kathrin das Bioversum für den 2. Familienausflug ausgesucht hatte.

Der Name ist vielleicht etwas verwirrend, der Untertitel aber klar: "Museum biologischer Vielfalt."

Es befindet sich im Zeughaus des Kranichsteiner Schlosses und auf den dahinter liegenden Freilandflächen.

Bildschirm auf Tisch in einer KücheWir waren leider nur ein kleines Grüppchen: Florian und Kathrin mit ihren beiden Kindern und Gerrit und ich. Nach der Kasse durchquerten wir zunächst das Zeughaus ins Freiland und trafen dort auf das "Rondell". In den vier Kreisausschnitten wird gezeigt, wie sich eine Fläche mit der Zeit verändert, je nachdem wie sie behandelt wird. Wer einen Garten mit einer kleinen Wiese hat, weiß, wie sich ohne "Unkrautjäten" die Fläche verändert, wenn gegossen wird oder nicht, gemäht wird oder nicht; wenn auf Nachbarflächen wilde Pflanzen wachsen oder vermehrungsfreudige Zierpflanzen angepflanzt wurden. - Genau das ist im Rondell zu beobachten und wird beinahe wissenschaftlich verfolgt. Nun waren wir im Herbst da, die meisten Pflanzen waren verblüht oder hatten schon Samen angesetzt. Das hatte zur Folge, dass einige Pflanzenarten an Hand der Samen bestimmt werden sollten. Das war auch für mich als Gärtner ungewöhnlich und gar nicht einfach. Übrigens wird es dazu auch kein Bestimmungsbuch geben, das normalerweise an Hand der Blätter und Blüten bestimmt wird. Einige Samen waren ausgestellt und Vergrößerungsgläser waren auch vorhanden.

Das war natürlich der Aufhänger dafür, warum wir in Deutschland immer wieder neue, eingeschleppte Pflanzen finden, die sich oft gewaltig vermehren (zum Beispiel das große rotblühenden Springkraut) und eingesessene Pflanzen verdrängen: Mache Gartenpflanzen neigen dazu, sich wild auszubreiten. Manche Urlauber bringen schöne Pflanzen mit, ohne zu ahnen, welche Gefahren damit verbunden sind: Nicht nur die Pflanze kann gefährlich werden, sondern vor allem auch daran befindliche Schädlinge und Erregen von Pflanzenkrankheiten.

Jetzt soll kein Artikel über Tier- und Pflanzenkunde folgen, aber einige Beispiele möchte ich noch nennen:

Kinder und Erwachsenen lernen die Natur auf spannende Weise kennen, aber nicht nur durch Ansehen und Lesen, sondern oft durch eigene Aktivitäten. Wir waren mehrere Stunden dort und es wurde weder den Erwachsenen noch den Kindern langweilig!

Gustav Adolf Langenbruch