Jesus Christus - gestern - heute - in Ewigkeit

CVJM Reinheim gestaltete Gottesdienste in Stockstadt und Gernsheim

Unsere Deutsche Post hatte eine gute Idee: Zum Beginn des Jahres 2000 gab sie eine Briefmarke heraus zum Thema "Jubilaeum A.D. 2000". Die Abkürzung "A.D." steht für das lateinische Anno Domini und heißt übersetzt "im Jahr des Herrn". Genau das glauben wir Christen, dass unsere Zeit in Gottes Händen liegt, uns von Gott geschenkt wird.

Die Briefmarke zeigt die Weltkugel, vom Kreuz in vier Teile geteilt, und in der Mitte sind fünf Tauben zu sehen, die wohl die fünf bewohnten Erdteile symbolisieren sollen. Die Tauben als Sinnbild für den Frieden oder für den heiligen Geist, der in allen fünf Erdteilen am Werk ist?

Am Rande der Weltkugel steht "Christus - heri - hodie - semper". Wiederum lateinisch, was auf deutsch heißt: "Christus - gestern - heute - immer", oder wie es am Kopf der Briefmarke steht: "Christus - gestern - heute - in Ewigkeit."

Das war das Thema eines Gottesdienstes, den der CVJM Reinheim am 20. Februar in Stockstadt gestaltete und am 18. Juni in Gernsheim wiederholte.

Zu der Briefmarke passte natürlich sehr gut das Lied von Peter Strauch:
"Meine Zeit steht in Deinen Händen. Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in Dir. Du gibst Geborgenheit, Du kannst alles wenden. Gib mir ein festes Herz, mach es fest in Dir... Hast und Eile, Zeitnot und Betrieb nehmen mich gefangen, jagen mich. Herr, ich rufe: Komm und mach mich frei! Führe Du mich Schritt für Schritt", das dann auch gleich gesungen wurde.

Jesus Christus gestern - das verdeutlichte die Geschichte von Elia (im Alten Testament, im ersten Buch der Könige, in den Kapiteln 18 und 19), der nach seinem großartigen Erfolg auf dem Berg Karmel um sein Leben läuft, weil die Königin Isebel ihn umbringen will. Elia rennt verzweifelt in die Wüste und sagt zu Gott: "Es ist genug, so nimm nun meine Seele..." Aber Gott gibt ihm zu essen und zu trinken und schickt ihn zum Berg Horeb, um ihm dort zu begegnen. Elia darf seine ganze Not und Verzweiflung vor Gott auspacken. Gott gibt ihm neue Aufträge, aber er zeigt ihm auch einen Nachfolger.

Jesus Christus heute - Gerrit verdeutlichte unsere Möglichkeit, die Kraft Jesu Christi in unserem Leben zu erfahren, mit einem Wasserlauf, dem wir folgen, um ans Meer zu kommen: Da ist zunächst ein unscheinbares Rinnsal nahe der Quelle im Wald. Wenn wir hineinsteigen, geht uns das Wasser gerade bis zum Knöchel, aber die Füße werden nass. Wenn wir diesem Bächlein folgen, werden wir ohne Zweifel zum Meer finden. Das Bächlein wird tiefer, wir stehen bis zum Knie im Wasser, wir spüren die Kraft der Strömung. Der Bach mündet in einen Fluss, wir können kaum noch darin laufen, aber das Wasser trägt uns! Wir können uns tragen lassen und kommen mit dem Wasser ins Meer. Nicht durchs Diskutieren und Zuschauen erfahren wir die Kraft des Wasser (des Glaubens), wir müssen in das Wasser steigen. Es gibt sicher auch Stromschnellen und Strudel, aber wenn wir dem Wasser folgen, kommen wir sicher ans Meer. Wenn wir im Glauben bleiben, kommen wir sicher In Gottes Ewigkeit.

Jesus Christus in Ewigkeit - das Meer ist unendlich, genau wie Gott. Es verdeutlicht das Unendliche, das Unbegrenzte der Ewigkeit.

Hier folgten einige Takte aus der "Moldau" von Smetana als Möglichkeit zur Meditation.

Nach diesen Bildern setzten sich alle Aktiven (Clemens, Dominik, Gerrit, Kathrin, Thorsten und Ulla) wie zu einer Gottesdienst-Vorbereitung im Chorraum zusammen und gingen im Gespräch die einzelnen Gottesdienstteile durch. Somit wurde für die Besucher der "rote Faden" noch einmal verdeutlicht, und das Lied "Alles muss klein beginnen" mit Schnipsen, Klatschen und Stampfen an genau bezeichneten Stellen brachte dann die ganze stehende Gemeinde richtig in Schwung.

Ein lebendiger, aber tief gehender Gottesdienst - in Stockstadt als Kreisverbandsgottesdienst mit den CVJM-Posaunenbläsern - in einer Form, die für ältere Christen wohl ungewohnt war, aber hoffentlich viele Menschen zum Nachdenken gebracht und auch jüngeren Gottesdienstbesuchern Anstöße zum Glauben gegeben hat:

Unser Glaube als Weg zur Ewigkeit bei Gott, in der Raum und Zeit keine Begrenzungen mehr darstellen. Aber dennoch nicht im Unendlichen verloren, sondern bei Gott geborgen, getragen. "Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein, denn das Erste ist vergangen," sagt uns die Offenbarung (Kap. 21, Vers 4), und Jesus verspricht seine Jüngern: "In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen. Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, so will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass ihr seid, wo ich bin" (Joh. 14, Verse 2 und 3). Gottes Reich, hier und heute im Glauben beginnend, hier auf unserer Erde zeichenhaft sichtbar auch in der Liebe der Gläubigen -, in der Ewigkeit aber alles umfassend.

G. A. Langenbruch