Chronik

Jugendarbeit in Georgenhausen

Jungschar

Die ersten Versuche, in Georgenhausen Jugendarbeit aufzubauen liefen über die neu Konfirmierten und über eine Pfadfindergruppe.

Die Arbeit mit den Konfirmierten endete in kurzer Zeit in einer Diskoveranstaltung. Und als sich abzeichnete, dass die Pfadfinderarbeit nicht auf Dauer gelingen würde, versuchte ich es mit einer eigenen Jungschargruppe, fand in meiner früheren Konfirmandin Susanne Hölschke sogar eine Mitarbeiterin, aber nicht genügend Kinder, so dass der erste Versuch schnell im Sande verlief.

Kontinuierliche Gruppenarbeit

"Gruppe Suckut"

So richtig angefangen hat die Jungschararbeit erst mit Edwin Suckut, der ab 01.04.1976 Dekanatsjugendwart war. Fast gleichzeitig mit dem endgültigen Aus für die Pfadfinder begann er im Herbst 1976 mit einer Jungschargruppe, die so schnell wuchs, dass sie noch im selben Jahr geteilt werden musste. Später kamen wieder weniger Kinder, so dass es nur noch eine Jungscharstunde gab, aber die Gruppe hat sich über Jahre gehalten und lief seit 1980 als Jugendkreis weiter. Als 1981 das Gemeindehaus renoviert war, gab es auf dem Speicher einen Jugendraum, den wir in Eigenhilfe ausbauten. Der Jugendkreis wirkte eifrig mit, ging aber daran zugrunde. Ein paar Unentwegte machten weiter und bildeten unter der Leitung von Dieter Stab 1984 einen Jugendbibelkreis, dessen Hauptleistung darin bestand, die Friedenswochen vorzubereiten, welche in der Woche nach dem Volkstrauertag abgehalten wurden. Die Gruppe bestand weiter bis 1985. Da hatten wir endlich eine Gruppe, die neun Jahre lang bestanden und einige tüchtige Mitarbeiter hervorgebracht hat.

Weitere Gruppen

- 1979 war Suckuts Jungschar wieder so groß geworden, dass sie noch einmal geteilt werden konnte. Ich übernahm die "Kleinen" und gründete eine neue Gruppe, die sich den Namen "Einfallspinsel" gab und ebenfalls neun Jahre, bis 1988 fortbestand. Mitarbeiter waren Barbara Henhapl, Frank Würsching und Michael Hörr.

JungscharIn den folgenden Jahren gründeten wir immer wieder neue Gruppen mit neuen Phantasienamen und fanden auch immer wieder neue Mitarbeiter:

So haben wir - ohne mein Verdienst - es nach all diesen vergeblichen Versuchen doch noch geschafft, 14 Jahre lang kontinuierliche Jugendarbeit zu leisten. Dann aber ging diese wirklich gute Arbeit leider durch unbedachte Maßnahmen zugrunde.

Missionarische Jugendarbeit

Im Rahmen des Dekanatsjugendpfarramts entwickelten Suckut und ich das Konzept einer missionarischen Jugendarbeit und des Ferienbibelseminars.

Die Idee für ein Ferienbibelseminar stammte von Edwin Suckut. Er brachte auch die Konzeption einer "missionarischen Jugendarbeit" auf und hat mir selbst damit erst auf die Sprünge geholfen: Es geht nicht nur wie beim "sozial-integrativen Ansatz" darum, die Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu begleiten, sondern als Erwachsene haben wir die Pflicht, ihnen Erfahrungen weiterzugeben, als Christen also unsere positiven Erfahrungen mit der Bibel und Gott. Es wäre unverantwortlich, das nicht zu tun.

Leider blieb das nur ein schöner Wunschtraum, sogar in meinem eigenen Einflussbereich: Die Grundidee des CVJM fand in der Gemeinde wenig Verständnis. Dieter Stab, der sich bei seiner Amtseinführung zur missionarischen Jugendarbeit bekannte, kam im Laufe der 80er Jahre wieder davon ab. Aber er duldete den CVJM, sagte allerdings das für 1989 vorgesehene Ferienbibelseminar ab.

CVJM

Edwin Suckut, selbst im CVJM beheimatet, hat von Anfang an darauf hin gearbeitet, in Georgenhausen einen CVJM zu gründen. Ich fand die Idee gut. Suckut konnte sie aber nicht sofort umsetzen, weil er sich als Jugendwart in erster Linie den Gemeinden und ihren Gruppen verpflichtet fühlte.

Als er dann aber 1981 in die Nieder-Ramstädter Heime ging, war der Weg für den CVJM frei.

Als Verbündeter fand sich in Ueberau Dr. Gustav Langenbruch, ebenfalls ein alter CVJMer.

Gründung des CVJM

JahresfestAm 17.08.1981 fand in Ueberau die Gründungsversammlung des CVJM Reinheim mit folgenden Gründungsmitgliedern statt: Edwin und Maria Suckut, Reinheim, Gustav Langenbruch, Ueberau, Heinz Hessler, Groß-Bieberau, Jürgen Neuroth, Spachbrücken, sowie H. A. Tischner, Georgenhausen.

Am 10.09.1981 wurde in Georgenhausen eine Gemeindejugendvertretung gebildet. Die neugebildete Gemeindejugendvertretung Georgenhausen/Zeilhard beschloss in derselben Sitzung, unsere Gruppen dem CVJM anzuschließen.

Später kam der Vorwurf, der Kirchenvorstand sei übergangen worden, weil der Beschluss nicht vom Kirchenvorstand, sondern nur von der Jugendvertretung gefasst worden war. Bei dieser Versammlung waren allerdings zwei Kirchenvorsteher anwesend und haben mit dafür gestimmt und zehn Jahre lang schien der Kirchenvorstand mit der CVJM-Arbeit einverstanden.

Meine Tätigkeit im CVJM

Von 1981 bis 1992 war ich Vorsitzender des Vereins und habe nicht nur die monatlichen Vorstandssitzungen und jährlichen Jahreshauptversammlungen geleitet, sondern noch eine Menge Verwaltungsarbeit gemacht, während der ganzen Zeit selbst eine Jungschargruppe und die Freizeiten geleitet und war geistlicher Berater des Vereins. Ich habe dort wieder für ein Jahrzehnt eine geistliche Heimat gefunden und selbst eine Menge profitiert.

Die Personalunion Pfarrer = Vereinsvorsitzender war lange Zeit sowohl für den Verein als auch für die Gemeinde von Vorteil, genauso wie die Verbindung nach Ueberau.

Heinrich Tischner

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