Vom 13. bis 24. Juli hatten 18 Kinder und 15 Jugendliche aus
Reinheim und Umgebung das modern eingerichtete evangelische
Jugendfreizeitheim in Zaberfeld (Landkreis Heilbronn) bewohnt.
Mitarbeitende des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) in
Reinheim hatten für die auch in diesem Jahr wieder parallel
stattfindende Kinder- und Jugendfreizeit ein umfangreiches Programm
vorbereitet.
Die Mahlzeiten fanden für beide Freizeiten gemeinsam statt,
genauso wie der selbstgestaltete Gottesdienst zum Thema „Versöhnung“
am Sonntagmorgen und das Dreierballturnier am Nachmittag. Und beim
Tagesausflug nach Heilbronn deckten sich Kinder und Mitarbeitende
nach der Führung durch ein Bonbon-Museum im Fabrikverkauf mit
Süßigkeiten ein. Davon abgesehen wurde für jede der beiden
Freizeiten ein eigenes Programm geboten, das der jeweiligen
Altersgruppe angemessen war.
Die biblische Josefgeschichte war inhaltlicher Mittelpunkt der
Kinderfreizeit und wurde vom Mitarbeiter-Team in täglichen
Theaterstücken vorgespielt. Die Kinder lernten Josef als
Papasöhnchen, Petzer und Träumer kennen, der von seinen Brüdern
dermaßen gehasst wurde, dass sie ihn schließlich an durchreisende
Händler verkauften. Josef gelangte „nach Ägypten“ und auf den
dortigen Sklavenmarkt. So mussten sich alle Freizeitkinder an
mehreren Spielstationen einer großen Sklavenqualitätskontrolle
unterziehen. Später allerdings reifte Josef zu einer Persönlichkeit,
wurde mit Gottes Hilfe Stellvertreter des Pharao - und traf
überraschend seine Brüder wieder.
Beim schweißtreibenden Waldgeländespiel mussten sich zwei Handelskarawanen mit feindlichen Wüstenräubern auseinandersetzen.
Während einer Führung ließ sich die Gruppe Besonderheiten des
Naturschutzgebietes „Spitzberg“ mit seinen Weinbergen und
Trockenmauern zeigen, mehrfach erfrischten sich die Kinder im
nahegelegenen Badesee.
In mehreren Wahlprogrammen hatten die Kinder die Möglichkeit,
Cremes oder Hänge-Blumenvasen herzustellen oder unter Anleitung die
hauseigene Kletterwand zu erklimmen. Auch Backen, Kochen und
Schrott-Basteleien standen zur Wahl. Aus schön gemasertem Eschenholz
stellten die Kinder eigene Frühstücksbrettchen her.
Natürlich durften auch eine Disko und das
Stockbrotbacken am
Lagerfeuer nicht fehlen. Ein Abend im extra eingerichteten
Spielkasino brachte einige Kinder zu ungeahntem Reichtum, andere
dagegen mussten sich zu sozialen Arbeiten verpflichten, um neues
„Geld“ aufnehmen zu können.
Neben vielen Spielen bleibt wohl auch die „Schwarze Fahrkarte ins
Abenteuer“ in Erinnerung, bei der die Kinder mitten in der Nacht
geweckt und mit verbundenen Augen zum Wald geführt wurden, um dort
als Schmuggler die nahegelegene Grenze zu überwinden.
Gegen Ende der Feriengemeinschaft reiste auch Josefs Vater Jakob
„nach Ägypten“, um seinen tot geglaubten Sohn wieder in die Arme zu
schließen und Josef konnte im Rückblick erkennen: „Meine Brüder
wollten es schlecht machen, Gott aber hat alles zum Guten geführt“.
Mit anderen Worten: „Gott schreibt auch auf krummen Linien gerade“.
Auf der Jugendfreizeit führten einzelne Lieder auf das Leben und Wirken von Jesus Christus hin. So wurde z.B. nach „One Of Us” von Joan Osborne die Weihnachtsgeschichte gelesen und besprochen und nach „Holding Out For A Hero“ von Bonnie Tyler die Kreuzigungsszene.
Musik spielte auch in weiteren Teilen der Freizeit eine Rolle. An
einem Abend sangen die Jugendlichen bei SingStar gegen einander. Ein
Teil der Jugendlichen erarbeitete sich in einem Bandprojekt mit
Schlagzeug, E-Bass, Klavier, Violine, Cello und Gesang ein
Musikstück, in einem anderen Projekt wurde ein kleines
Schwarzlichttheaterstück erarbeitet, das natürlich auch mit Musik
untermalt war.
Auch der nicht weit vom Haus entfernt gelegene See wurde mehrfach
genutzt. So wurden die Wasserspiele in diesem Jahr am Katzenbachsee
durchgeführt, bei denen z.B. Wasser aus dem See in gelöcherten Tüten
über die Liegewiese transportiert werden musste oder eine
Frisbeescheibe von einem Seeufer zum anderen. Auch wurde einmal um
Mitternacht am See gegrillt nachdem zuvor im nahegelegenen Wald
Knicklichter versteckt und wieder gefunden werden sollten.
Auch das Tagesspiel fand um die beiden Seen von Zaberfeld statt.
Auf einer Karte waren verschiedene Stationen mit so klingenden Namen
wie „Zugang zur Unterwelt“ oder „Im Reich der Nymphen“ verzeichnet.
An den Stationen waren Zahlen versteckt, die in der richtigen
Reihenfolge eine Telefonnummer ergaben unter der das Versteckt des
Schatzes zu erfahren war.
Ein Tag war dem hauseigenen Kletterturm gewidmet. Am Vormittag lernten die Jugendlichen die Gurte und Knoten kennen, die für das Klettern notwendig sind. Nachmittags sicherten dann jeweils zwei Jugendliche einen, der am Turm herauf kletterte.
Und dann waren da noch Ökolopoly, bei dem die Jugendlichen
versuchen sollten, eine Stadt so zu führen, dass die Bevölkerung
zufrieden ist, lange vergessene Spiele wie Topfschlagen oder
Schokolade auspacken, die Jugendlichen auf einmal wieder Spaß machen
können, ein Mediaquiz, bei dem Videoszenen oder Lieder erraten
werden müssen, das Volleyball spielen auf dem nahe gelegenen
Spielplatz und vieles mehr.
Nach zwölf erfüllten Tagen machten sich die Kinder und Jugendlichen am vergangenen Freitag mit dem Reisebus auf die Rückfahrt - und freuen sich schon auf die Freizeit im nächsten Jahr, die vom 19. bis zum 30. Juli 2010 im Westerwald stattfindet.
Gerrit Langenbruch, Clemens Tischner